Mit dem zweiten Teil, möchte ich mit der Geschichte zu unserer Trekkingtour durch den Sarek Nationalpark in Schweden fortfahren. Wenn ihr Teil #1 noch nicht gelesen habt, findet ihr diesen hier: Reise durch Lappland – Teil #1. Für alle die Teil 1 bereits kennen, geht es nun hier weiter.
Tag 4: Gefährlicher Abstieg
Nachdem eine sehr stürmische Nacht hinter uns lag, machten wir uns recht früh wieder auf den Weg ins Tal. Dass der Weg allerdings härter werden würde als gedacht, ahnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Als wir das Zelt endlich wieder zusammengelegt hatten, hieß es erst mal einen Weg über den Fluss zu finden. Da wir gerade all unsere Sachen angezogen hatten, wollten wir vermeiden diese gleich wieder ausziehen zu müssen. Daher suchten wir uns einen Weg über die Steine, die im Fluss lagen. Nach viel Hin und Her, kamen wir schließlich trockenen Fußes auf der anderen Seite an. Somit lag die erste Hürde des Tages hinter uns und wir blickten zurück auf unseren Zeltplatz.
Nun ging es eine ganze Weile wieder über riesige Steinfelder und unwegsames Gelände. Zwischen den Felsen fand ich dann dieses tolle Rentiergeweih. Das Geweih und das stürmische Wetter im Hintergrund boten eine so tolle Kulisse, dass wir erst mal halt machten, um uns etwas länger mit der Szene zu beschäftigen. Dabei entstand dieses Foto:
Nachdem wir den Mángitjårro umgangen hatten (auf dem Bild oben rechts zu sehen), mussten wir entscheiden, welchen Weg wir um den See wählen, der vor uns lag (Bild unten). Rechtsrum sah passierbar aus, linksrum war allerdings kürzer. Also entschieden wir uns für linksrum. Zum Glück war der Abfluss des Sees flach und einfach passierbar. Glück gehabt!
Wir gingen noch eine Weile einen kleinen Bach entlang, der uns dann schließlich nach ein paar Kilometern zum Abstieg ins Njoatsosvágge führte. Derweil hat es zu regnen begonnen und wir schauten mit großen Augen auf das Njoatsosvágge und den steilen Abstieg. Damit hatten wir irgendwie nicht gerechnet. Der nun rutschige Untergrund, macht das Gefühl auch nicht besser, dass das was wir hier nun machen, nicht ganz ungefährlich war.
Von oben verschafften wir uns immer wieder einen Überblick vom Tal, da wir unten angekommen, den Njoatsosjåhkå überqueren mussten. Wie auf dem Bild zu sehen, schlängelt dieser sich in zahlreichen Nebenarmen durch das Tal. Als wir nun mit nassen Füßen unten angekommen waren, sah wieder alles anderes aus. Den ersten Teil überquerten wir noch recht schnell. Mit den Nebenarmen und Zuflüssen taten wir uns allerdings sehr schwer. Da diese teilweise direkt aus den umliegenden Bergen kamen und durch den vielen Regen sehr viel Wasser mit sich führten. Letztlich fanden wir aber auch einen Weg über die Nebenarme und wir konnten unsere Reise durch das Tal fortsetzen. Diese gestaltet sich ab nun etwas leichter, da wir immer wieder auf kleinen Pfaden der Rentiere durch das Gestrüpp wandern konnten. Zwischenzeitlich kam dann auch endlich mal wieder die Sonne etwas durch. Unser Zelt stellten wir am Abend zwischen den kleinen flachen Sträuchern am Rande eines Trampelpfades auf.
Tag 5: Viel Gestrüpp, ein langer Aufstieg und viel Steinmänchen
Gleich nach dem Frühstück hieß es Leinen los und Schuhe wieder aus! Denn wir hatten unser Zelt direkt an einem Fluss aufgebaut, den es nun hieß zu furten. Zum Glück hatte es in der Nacht nicht mehr viel geregnet, so dass sich die Furt als ziemlich leicht erwies. Auf der anderen Seite trockneten wir unsere Füße und setzten unsere Reise fort. Der Weg führte uns durch viele kleine Birkenwälder, die Birken selber waren meist nicht höher als 2 bis 3 Meter. Was es aber auch nicht einfacher machte. Immer wieder verlief der Weg am Njoatsosjåhkå entlang. An einer kleinen Flussinsel entstand dieses klasse Foto. Auf der Rückseite des Berges lag übrigens unser gestriger Abstieg.
Wir folgten weiterhin den Pfaden der Rentiere. Langsam kamen wir auch wieder höher, so dass die Wälder wieder dünner wurden. Somit war das Wandern nicht mehr ganz so anstrengend und monoton. Nachdem wir den Wald hinter uns gelassen hatten, bot sich ein toller Blick zurück auf das Njoatsosvágge. Zwischen dem Gletscher links und der Bergspitze darunter, sind wir ins Tal abgestiegen. Von dort oben erkennt man den Wald als Wald gar nicht.
Nun gab es keine Vegetation mehr. Wir folgten einem Pfad der mit zahlreichen Steinmännchen markiert war. Ohne diese Männchen hätten wir ihn wahrscheinlich nicht als so einen erkannt. Es ging gute 3-4 Stunden auf ca. 1.200 Meter. Immer wieder führten uns die Steinmännchen über kleine Schneefeld und wie immer sehr viel Geröll
Bevor die Sonne unterging erreichten wir bei strahlendem Sonnenschein unseren angestrebten Zeltplatz an einem See auf dem Hochplateau auf gut 1.000 Meter Höhe. Wir genossen die Abendsonne und bereiteten uns auf eine kalte Nacht vor. Eigentlich dachte ich daran, ein paar Nachtaufnahmen zu machen, aber letztlich hielten mich der eisige Wind und die Temperaturen von fast 0 Grad davon ab.
Tag 6: Eisige Nacht und ein kurzer Weg!
Bernd
Mai 08, 2015
Klasse Bericht, super Fotos! Machst du die alle mit der 70D ?
Gruß
Bernd
Patrik Spiesecke
Mai 08, 2015
Hallo Bernd,
erstmal ein Dankeschön für dein Lob! Nein, die Bilder sind alle mit der Canon 7D gemacht und den Objektiven Canon 10-18mm oder Canon 50mm. Auf den Links kommst du zu meinen Reviews zu den beiden Objektiven.
Hanna
Mai 08, 2015
Schöner zweiter Teil. Da bekommt man echt Lust los zu reisen. Wann kommt denn der dritte Teil? Hoffentlich lässt du uns nicht zu lange warten.
VG Hanna
Patrik Spiesecke
Mai 08, 2015
Freut mich das der Bericht zum Reisen anregt :) Den dritten Teil habe ich schon vorgeschrieben und er wird dann in zwei Wochen am Freitag nachgeliefert. Dazwischen kommt noch ein anderer toller Artikel raus ;-) Danke fürs folgen!
Hanna
Mai 09, 2015
Oh, dann muss ich mich wohl noch etwas gedulden… oder ich freu mich einfach auf den anderen Artikel! ;}
Patrik Spiesecke
Mai 13, 2015
Wenn du magst, hast du die Möglichkeit auf kwerfeldein weiter zu lesen :)