Eigentlich hätte ich diesen Reisebericht schon viel früher verfassen sollen, aber irgendwie fiel mir nach der Reise die Zeit dazu. Da auch wieder an der Arbeit Aktion angesagt war. Aber ich glaube dafür sind die etwas ruhigeren Wintermonate gemacht worden – zum Berichte schreiben :)
Da schon etwas Zeit vergangen ist, sind auch schon einige Bilder dieser Reise auf Behance ausgezeichnet worden. Danke dafür schon mal!


Wie einige von euch wussten, ging es Anfang September auf in den hohen Norden Europas. Ziel war der Sarek Nationalpark im Lappland Schwedens. Viel Zeit hatten wir (Marlon, Christoph und ich) mit der Planung und Vorbereitung vor Reise antritt verbracht, denn so ein Trip in Europas letzte Wildnis, will gut vorbereitet sein! Um sehr mehr haben wir uns gefreut als es denn nun endlich los ging. Auch wenn uns klar war, das nun erstmal zwei Tage Anreise bevor stehen. Gesamt waren wir 31 Stunden im Auto unterwegs. (Eine Fahrt!)
Dabei war die Strecke auf deutschen Straßen nur sehr kurz mit hoher Reisegeschwindigkeit zu genießen – rund 470 Kilometer, danach passiert wir die dänische Grenze und ab hier war 130 km/h angesagt. In Schweden angekommen lag die Durchschnittsgeschwindigkeit gerade mal zwischen 80 und 70 km/h, was die lange Reisezeit erklärt. Dafür ist Auto fahren in Schweden eine Wohltat!
So sieht in Schweden ca. jeder Kilometer Straße aus. Mal mit mehr Felsen, mal mit mehr Wäldern aber stets gut gepflegt… selbst da wo man es nicht mehr vermutet und jeden Moment denkt von der Weltkugel zufallen :)
Leider war unsere Wegplanung nicht ganz optimal, so dass wir um ca. 4 Uhr Nachts in Kvikkjokk ankamen (unser Ausgangspunkt). Was auch daran lag das wir durchgefahren sind und nicht wie geplant einen halben Tag Zeltpause gemacht haben. Die letzten Stunden vor unserer Tour haben wir also schlafend im Auto verbracht.
Tag 1: Die Suche nach dem Wasser
Um 7 Uhr hieß es Sachen zusammen sammeln, ein letztes mal die Blicke auf etwas Ziviles zu werfen, den Rucksack zuschnappen und aufzubrechen. Zu nächst ging es mit dem Boot auf die andere Ufer-Seite wo wir von Björn in die Wildnis entlassen wurden. Nach ca. 5 Kilometer starken Aufstieg quer durch den dichten Wald sind wir auf dem ersten Hochplateau unseren Reise angekommen. Zu dem Zeit Punkt war uns noch nicht so recht bewusst, das dies nicht unser letzter Anstieg gewesen sein soll.
Lange suchten wir auf dem Plateau nach Wasser, da wir uns unten im Tal doch recht wenig mitnahmen und die Landkarte mehr Seen versprach. Als wir gegen 16 Uhr einen kleinen See gefunden hatten, waren wir froh dort am Rande unser Zelt auf zu schlagen, da uns die Anreise noch sehr in den Knochen steckte. Bewaffnet mit meiner Canon 7D und Canon EF-S 10-18mm f/4.5-5.6 IS STM ließ ich es mir nicht nehmen, trotz der Strapazen ein paar Landschaftsaufnahmen zu machen. Geschlafen habe ich diese Nacht überdurchschnittlich gut und fest.
Tag 2: Wer hat hier die Steine hingeworfen?
Ausgeschlafen und gut gelaunt starteten wir in die nächsten Tage. Das die folgenden Bilder harte Arbeit mit sich zogen, konnten wir vor Marschantritt nicht erahnen.
Zunächst blicken wir nur über ein flaches Plateau welches auf der linken Seite in ein schmales Tal abfiel. Unser Weg! Das es flach im Sarek nicht gibt, lernten wir schnell. Was zu Beginn noch flach erschien entpuppte sich am Ende als Mondlandschaft. Endlich im Tal angekommen, erwartet uns ein anstieg auf ca. 1200 Höhenmeter über Steine und Steine und ähhh Steine. Wahnsinn, ich hatte zuvor nicht so viel Stein, Fels und Geröll gesehen. An der Wasserscheide angekommen erwartete uns noch der vermeintlich leichte Abstieg zum Habres auf ca. 900m. Leider ging es hier so weiter wie der Tag angefangen hat. Ein krasse Erfahrung, welche ich aber auch nicht missen mag :) Zudem die Bilder beeindruckend sind!
Tag 3: Wieso ist hier eine Schlucht?
Die ganze Nacht hat es leicht geregnet und irgendwie konnte ich nicht ruhig schlafen. Am morgen hatte der Regen zum Glück aufgehört und wir konnten uns am kleinem Bach etwas frisch machen, in so weit die Temperaturen dies zuließen. Nach dem Frühstück bauten wir unser Zelt zusammen und machten uns auf den Weg runter ins Tal. Leider haben wir die Karte etwas falsch interpretiert und so mussten wir noch mal gefühlte 100km Berg aufsteigen, um eine tiefe Schlucht die sich auf einmal vor uns auftat zu überwinden. Damit hier mal einen Eindruck der Größe bekommt, sehr ihr im rechten Bereich Marlon und Christoph. Ich war extra etwas vor gelaufen, um alles besser festhalten zu können.
Nachdem wir die Überquerung hinter uns hatten, konnten wir bequem auf der anderen Seite ins Tal absteigen. Im Tal selber mussten wir nur noch einen Fluss furten. Zum Glück trafen wir auf drei Samen, die uns eine tolle stelle zur Überquerung zeigt. Auf der anderen Seite erwartet uns dann wieder ein saftiger anstieg zum nächsten Plateau, wo wir unsere nächste Nacht verbracht haben. Leider war auch diese Nacht weniger ruhig, da es die ganze Zeit über gestürmt hatte. Zum Glücken trafen wir am Abend schon Gegenmaßnahmen und befestigten alle Abspannleinen extra mit Steinen.
Das Bild entstand am nächsten Morgen. Unten am See haben wir die Nacht verbracht.
Tag 4: Gefährlicher Abstieg
Wie es am vierten Tag weiterging, könnt ihr hier nachlesen: Eine Reise durch Lappland – Teil 2
Jan
April 22, 2015
Wow, sehr cool, so eine Tour will ich auh noch inbedingt machen.
Und sehr schicke Bilder, toll wie spannend, man eine Landschaft voller nichts wirken lassen kann!
Bin gespannt auf die Fortsetzung!
Patrik Spiesecke
April 22, 2015
Ja die Fortsetzung muss ich auf jeden Fall weiter schreiben. Falls du schon mal wo anderes weiterlesen möchtest, kann ich dir nur meinen Gastartikel auf kwerfeldein ans Herz legen :) http://kwerfeldein.de/2015/01/26/unendliche-weite-europas-letzte-wildnis